Dank Künstlicher Intelligenz haben Desinformationen und Fake News eine neue Dimension erreicht. Gefakete Bilder und Videos sind kaum noch als solche zu erkennen – umso wichtiger ist es, hier die Medienkompetenz von Schüler:innen, aber auch von Lehrkräften zu stärken.
Die Verbreitung von Desinformationen über das Internet sowie über soziale Medien gilt wohl als eine der größten Schattenseiten des Internets und der weiter voranschreitenden Digitalisierung. Als Desinformationen werden alle Art von Falschinformationen (also unwahren Informationen) bezeichnet, die absichtlich und gezielt verbreitet werden, mit der Absicht, das Publikum bewusst zu täuschen oder in die Irre zu führen.
Zwar gab es Desinformationen schon immer, doch hat deren Verbreitung dank Internet und Social Media enorm zugenommen, da sie online innerhalb kürzester Zeit weltweit geteilt werden können. Hinzu kommt, dass Desinformationen sich bis zu 6-mal schneller verbreiten als die Wahrheit – sie erzeugen dank ihrer teils provozierenden, überraschenden oder empörenden Inhalte schlichtweg eine größere Aufmerksamkeit.
Technisch immer ausgereiftere Bild- und Videobearbeitungssoftware hat dazu beigetragen, dass zunehmend auch Bilder und Videos manipuliert und für Desinformationen missbraucht werden konnten. Unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) haben Desinformationen noch mal ein völlig neues Level erreicht. Sogenannte Deepfake-Softwares sind mittlerweile dazu fähig, Gesichter von Menschen auf anderes Videomaterial draufzulegen, mit Voice-Deepfakes können sogar Stimmen von Personen imitiert werden. Doch es bedurfte nach wie vor schon einer professionellen Bearbeitung, um glaubhaft als Täuschung daherzukommen.
Anders sieht es mit der generativen KI aus, die vor allem mit Einführung von ChatGPT einer breiteren Masse bekannt geworden ist. Mit generativer KI können völlig neue Inhalte erschaffen – von einer KI generiert – werden, und zwar nicht mehr nur von Profis, sondern von jedem. Vor allem mit KI generierte Fotos sind in den letzten Monaten vermehrt durch's Internet gewandert – teils zur Belustigung, teils mit der klaren Absicht der Verbreitung von Desinformationen.
Hier gilt es, die Medienkompetenz zu stärken und KI besser kennen und verstehen zu lernen, um zukünftig geteilte Bilder und Videos im Internet kritisch zu beäugen und hinterfragen zu können. Für Schüler:innen bieten sich medienpädagogische Projekttage an, aber auch Lehrkräfte sollten sich in diesem Bereich stetig fortbilden, um auf dem aktuellen Stand der medialen Entwicklungen zu bleiben.
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